Wir läuten morgen die Saison ein.

Der erste Rehkitzeinsatz für das Jahr 2024, früher als die Jahre zuvor.

50 ha verteilt auf 7 Wiesen

Morgen klingelt der Wecker bei uns besonders früh, wir sind wieder am Start für das Hattinger Wild und für unsere Landwirte.

Ready for Takeoff

Auch für den Kneibel-Hof

sind wir letztes Jahr geflogen und werden es dieses Jahr wieder tun. Aber was passiert eigentlich so auf einen Hühner Hof?

Schon mal vormerken: Am Tag der Arbeit, also dem 01 Mai von 11 – 16 Uhr wird am Kneibel-Hof wieder einen „Tag der offenen Tür am Mobilstall“ veranstaltet. Dort wird gezeigt und erklärt die Arbeit rund um die vollmobile Freilandhaltung der Hühner: Viele Details, die man aus der Ferne nicht sehen kann.
Nebenan in der Halle sorgt Familie Krüpe für das leibliche Wohl: Rührei und Kaiserschmarrn aus dem leckeren Kneibel-Ei.

In den letzten paar Tagen bekamen wir wieder ein paar Anfragen wegen vermisster Haustiere rein.

In den meisten Fällen bringt eine Drohne bei vermissten Haustieren nichts, es birgt sogar Gefahren.

Haustierrettung mit der Drohne?

„Eine Drohne suggeriert häufig eine schnelles Auffinden des Tieres. Für die Besitzer ist es eine große Hoffnung, aber in der falschen Situation eingesetzt, kann dieser Einsatz das Tier das Leben kosten.“

Immer wieder bekomme wir Anfragen zu entlaufenen Haustieren oder bekommen mit, dass von „Kollegen“ Drohnen zur Haustiersuche eingesetzt werden.

Nun stellt sich die Fragen nach dem Sinn.

Sowohl Hunde als auch Katzen sind sehr mobile Tiere. Hunde sucht man oft in einem Umkreis von 15 Kilometer vom Entlauf Ort. Das sind in etwa 176 km². Ich denke wir, sind uns einig, dass es sowohl technisch wie auch rechtlich nicht möglich ist, ein solches Gebiet abzusuchen.

Wir benötigen zumindest einen Anhaltspunkt, wo sich das Tier aufhält. Ist dieser nicht gegeben, wäre es die Suche der Nadel im Heuhaufen.

Im Wald ist es schwierig, da hier Zweige und Blätter die Sicht auf den Boden versperren. Durch das Wärmebild können zwar Wärmequellen geortet, aber meist nicht sicher bestimmt werden.

Wiesen und Felder hingegen stellen technisch gesehen keine Probleme dar, solange die Temperaturen passen.

Rechtlich gesehen wird es da aber wieder kompliziert. Befindet sich das Feld bspw. in einem Naturschutzgebiet, braucht es Genehmigungen und Nachweise vom Piloten.

Die untere Naturschutzbehörde muss informiert werden und dem Flug zustimmen (hier kann es durch den Flug zu Störungen seltener Tierarten kommen).

Sinnvoll ist auch, den zuständigen Jagdpächter und den Landwirt zu informieren. Nicht zuletzt sollte auch die örtliche Polizei Bescheid wissen, denn Drohnen können von Spaziergängern als störend empfunden werden.

Jetzt der Grund, warum eine Drohne in den meisten Fällen ungeeignet für die Hundesuche ist:

Drohnen sind laut und, egal welches Modells und welcher Größe, das Brummen der Motoren ist immer unangenehm für einen Hund, gerade in einer Ausnahmesituation.

Vergessen wir bitte nicht, dass Hunde ein viel besseres Gehör haben und die Geräusche um ein Vielfaches lauter und intensiver wahrnehmen als der Mensch.

Hinzu kommt, dass es ungewöhnliche, fremde Geräusche sind, die den Hund in Angst und Panik versetzen.

Fakt ist, ist der Hund mobil, wir treiben bzw. jagen ihn, wofür es mittlerweile einige negative Beispiele gibt.

Wann macht denn die Drohne bei der Haustierrettung Sinn?

Es gibt wirklich nur sehr wenige Einsatzfälle. Hierzu zählen imobile Hunde, also die, die angefahren wurden oder die mit ihrer Leine festhängen.

Grundsätzlich kann man Folgendes sagen:

Eine Drohne suggeriert häufig eine schnelles Auffinden des Tieres. Für die Besitzer ist es eine große Hoffnung, aber in der falschen Situation eingesetzt, kann dieser Einsatz dem Tier u. U. das Leben kosten.

Es gilt Ruhe zu bewahren. Bei Anfragen von Besitzern zur Haustierrettung leiten wir diese in erster Linie an erfahrene Suchteams oder professionelle Pettrailer weiter. Sie können am besten entscheiden, ob und wann der Einsatz einer Drohne sinnvoll und im Sinne des Tieres ist. Wir bleiben dazu stets in Kontakt und stehen, sofern wir unterstützen können, gerne zur Verfügung.

Bevor es bald losgeht wollen wir gerne sensibilisieren wie ein Rehkitz/Hase ordentlich gesichert werden sollte.

Wie sicher ich ein Kitz/Hase?

1. Das Kitz/Hase ist keine Trophäe, welches in die Luft gehalten werden muss oder mit dem posiert werden sollte.

2. Es ist weder ein Haustier, noch ein Kuscheltier, auch wenn es noch so süß und drollig ist, es ist und bleibt ein Wildtier.

Wie geht es richtig?

Die wiesenläufer verzichten auf Deo und parfüm,um keinen Duft an das wild weiterzugeben,Gummistiefel und eine wasserabweisende Hose sind von Vorteil, zu empfehlen ist eine sogenannte Anglerhose, diese bietet den optimalen Schutz vor Zecken und dem feuchten Morgentau

Eine Kiste mit viel Gras wird vorab vorbereitet.

Auf dem Weg zu dem gefunden Kitz ziehen sich unsere Helfer Einweghandschuhe an. Die Hände werden dann mit den Handschuhen im Gras gerieben und abgewischt. Dies deshalb, da die Grassäure unseren menschlichen Eigengeruch verdeckt. Zusätzlich wird auf dem Weg bereits nochmals viel Gras abgerissen und im beiden Händen gehalten. Mit dem Gras in den Händen wird das Kitz schnell gepackt und wie ein Hotdog im Brötchen mit dem Gras eingesammelt. Ein zweiter Helfer steht unmittelbar mit der präparierten Kitzbox bereit. Das Kitz wird vom Körper so weit es geht ferngehalten. Es wird nicht über das Grasspitzenhöhe hinaus hoch gehoben, um Stress für das Tier zu vermeiden und wird direkt in die Kitzbox abgesetzt. Die Kitzbox wird zum Waldrand gebracht, verschloßen und mit Gras, Ästen und Laub getarnt. Die Box wird maximal 200m vom Fundort abgestellt.

Es kann sein, dass Spaziergänger auf die Box aufmerksam werden und in falscher Tierliebe das Kitz wieder heraus lassen. Das Kitz rennt dann wieder in die Wiese zurück und wird vermäht. Daher ist es wichtig, ein Schild an der Box zu befestigen und die Box so gut es geht zu tarnen.

Besser wäre es noch jemanden abzustellen der auf die Box aufpasst.

Nach der Maht (maximal 3 Stunden darf das Kitz in der Box bleiben, kürzer ist immer besser) wird das Kitz wieder freigelassen. Die Ricke holt es dann wieder ab. Dies wird später auch vom Jagdpächter kontrolliert oder dieser deligiert die Kontrolle an die Kitzretter oder an den Landwirt.

Ein nicht wieder von der Ricke angenommenes Kitz wird vom Jagdpächte in eine Auffangstation gebracht.

Kitze die nicht ordentlich gesichert wurden und Geruchspartikel an sich haben, können von Raubtieren gewittert werden. Sie sind damit eine leichte Beute.

(Videos in den Kommentaren im original post)

Wir wünschen einen erholsamen Sonntag

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