In den meisten Fällen bringt eine Drohne bei vermissten Haustieren nichts, es birgt sogar Gefahren.
Haustierrettung mit der Drohne?
„Eine Drohne suggeriert häufig eine schnelles Auffinden des Tieres. Für die Besitzer ist es eine große Hoffnung, aber in der falschen Situation eingesetzt, kann dieser Einsatz das Tier das Leben kosten.“
Immer wieder bekomme wir Anfragen zu entlaufenen Haustieren oder bekommen mit, dass von „Kollegen“ Drohnen zur Haustiersuche eingesetzt werden.
Nun stellt sich die Fragen nach dem Sinn.
Sowohl Hunde als auch Katzen sind sehr mobile Tiere. Hunde sucht man oft in einem Umkreis von 15 Kilometer vom Entlauf Ort. Das sind in etwa 176 km². Ich denke wir, sind uns einig, dass es sowohl technisch wie auch rechtlich nicht möglich ist, ein solches Gebiet abzusuchen.
Wir benötigen zumindest einen Anhaltspunkt, wo sich das Tier aufhält. Ist dieser nicht gegeben, wäre es die Suche der Nadel im Heuhaufen.
Im Wald ist es schwierig, da hier Zweige und Blätter die Sicht auf den Boden versperren. Durch das Wärmebild können zwar Wärmequellen geortet, aber meist nicht sicher bestimmt werden.
Wiesen und Felder hingegen stellen technisch gesehen keine Probleme dar, solange die Temperaturen passen.
Rechtlich gesehen wird es da aber wieder kompliziert. Befindet sich das Feld bspw. in einem Naturschutzgebiet, braucht es Genehmigungen und Nachweise vom Piloten.
Die untere Naturschutzbehörde muss informiert werden und dem Flug zustimmen (hier kann es durch den Flug zu Störungen seltener Tierarten kommen).
Sinnvoll ist auch, den zuständigen Jagdpächter und den Landwirt zu informieren. Nicht zuletzt sollte auch die örtliche Polizei Bescheid wissen, denn Drohnen können von Spaziergängern als störend empfunden werden.
Jetzt der Grund, warum eine Drohne in den meisten Fällen ungeeignet für die Hundesuche ist:
Drohnen sind laut und, egal welches Modells und welcher Größe, das Brummen der Motoren ist immer unangenehm für einen Hund, gerade in einer Ausnahmesituation.
Vergessen wir bitte nicht, dass Hunde ein viel besseres Gehör haben und die Geräusche um ein Vielfaches lauter und intensiver wahrnehmen als der Mensch.
Hinzu kommt, dass es ungewöhnliche, fremde Geräusche sind, die den Hund in Angst und Panik versetzen.
Fakt ist, ist der Hund mobil, wir treiben bzw. jagen ihn, wofür es mittlerweile einige negative Beispiele gibt.
Wann macht denn die Drohne bei der Haustierrettung Sinn?
Es gibt wirklich nur sehr wenige Einsatzfälle. Hierzu zählen imobile Hunde, also die, die angefahren wurden oder die mit ihrer Leine festhängen.
Grundsätzlich kann man Folgendes sagen:
Eine Drohne suggeriert häufig eine schnelles Auffinden des Tieres. Für die Besitzer ist es eine große Hoffnung, aber in der falschen Situation eingesetzt, kann dieser Einsatz dem Tier u. U. das Leben kosten.
Es gilt Ruhe zu bewahren. Bei Anfragen von Besitzern zur Haustierrettung leiten wir diese in erster Linie an erfahrene Suchteams oder professionelle Pettrailer weiter. Sie können am besten entscheiden, ob und wann der Einsatz einer Drohne sinnvoll und im Sinne des Tieres ist. Wir bleiben dazu stets in Kontakt und stehen, sofern wir unterstützen können, gerne zur Verfügung.