Liebe Mitglieder, Landwirte, Jäger, Sponsoren und Freunde der Rehkitzrettung Hattingen, das erste Vereinsjahr als gemeinnütziger Verein ist geschafft. Als Vorstand freut es uns daher sehr euch über unsere Aktionen aus dem Vereinsjahr 2023/2024 zu berichten und unsere Arbeit transparent der Öffentlichkeit dazustellen. Die Arbeit der Rehkitzrettung Hattingen e.V war in diesem Jahr nicht nur mit der Rehkitzrettung beschäftigt, sondern konnte durch die ehrenamtliche Arbeit auch in anderen Einsätzen erfolgreich und viel erreichen, dazu gleich mehr. Am 15.10.2023 trafen sich acht ehrenamtliche Rehkitzretter in Bredenscheid und gründeten unseren Verein: die Rehkitzrettung Hattingen. Dieser wurde am 19.02.2024 ins Vereinsregister eingetragen. Zwei Monate später wurde uns, durch das Finanzamt Hattingen, die Gemeinnützigkeit anerkannt. Im Laufe des Vereinsjahres konnten wir drei weiter Mitglieder für unsere Arbeit und den Verein gewinnen. Kurz darauf wurde mit der Suche nach Sponsoren, für beispielsweise Material und Kleidung, durch unseren Vorstand begonnen. Zusätzlich wurde ein Spendenkonto über betterplace.org eingerichtet sowie ein Vereinskonto eröffnet und diverses Material wie Einweghandschuhe, Sicherungskisten finanziert. An dieser Stelle sprechen wir einen besonderen Dank an alle aus, die uns durch ihre Spenden finanziell unterstützt haben und weiterhin unterstützen. Am 02.11.2023 besuchten drei unserer Mitglieder die Hubertus Messe in der St. Georgs Kirche in Hattingen, um Kontakt zum neu gewählten Vorstand, des mittlerweile befreundeten, Hegering Hattingen aufzubauen. Der Grundstein für eine gemeinsame Zusammenarbeit in der Rehkitzsaison 2024 wurde an diesem Abend gelegt. Die Hubertus Messe erinnert die Jäger an ihre hegerischen Pflichten, Wild und Natur zu schützen. Zu den hegerischen Aufgaben gehört unteranderem die Rehkitzrettung. Ein guter Grund für uns, diese Messe zu besuchen. Am. 03.11.2023 wurden wir vom Verein Suchhunde Ruhr e.V um Hilfe gebeten. In Herne war der Hund „Einstein“ in der Halloween-Nacht, nach dem abfeuern eines Feuerwerkskörpers, in Panik geraten und in der Nähe des Rein-Herne-Kanals in ein dichte Vegetation geflüchtet. Der Verdacht lag nah, dass Einstein sich mit seiner Leine verfangen hatte. Durch die dichte Vegetation war ein Einsatz von Suchhunden nicht möglich. Wir holten uns die erforderlichen Genehmigungen ein, informierten die Polizei sowie die Wasserschutzpolizei von unserem Einsatz und überflogen mit einer Wärmebild Drohne das in Frage kommende Gebiet. Dabei konnten wir ausschließen, dass er sich verfangen hatte, so dass die Suche sich auf andere Gebiete konzentrieren konnte. Nach einer Sichtmeldung am 22.11.2023, konnte Einstein von seinem Besitzer gesichert werden und dieser teilte die erfreuliche Nachricht mit unserem Team. Am 17.12.2023 besuchten zwei Mitglieder der Rehkitzrettung Hattingen den Startpunkt der sogenannten Lichterfahrt. Hier konnten wir Kontakte zu Landwirten aufbauen, über unser Arbeit informieren und fleißig Visitenkarten verteilen. Während der Weihnachtszeit 2023 haben wir auf dem Weihnachtsmarkt des Bauernhofs der Familie Nüfer einige selbstgebastelte Artikel zum Kauf angeboten. Was unsere noch ziemlich leere Vereinskasse etwas auffüllte. Ein Dank geht hier an die Familie Nüfer, die uns diese Gelegenheit ermöglicht hat. Am 03.02.2024 hielt der Hegering Hattingen auf der Messe Jagd und Hund in Dortmund einen Vortrag zum Thema Rehkitzrettung. Dabei unterstützten wir durch unsere Medien und Erfahrungen. Auch ein Mitglied der Rehkitzrettung Hattingen war an der Präsentation beteiligt. Dies war die erste Kooperation mit dem hattinger Hegering. Am 25.02.2024 hielten wir als Verein, unsere erste gemeinsame Übung rund um den Isenberg ab. Wir übten im Rahmen einer zweistündigen Schnitzeljagd, bei schönstem Frühjahr-Wetter, den Umgang mit unseren Funkgeräten. Neben der Übung lernten wir uns gegenseitig außerhalb unserer Einsätze kennen. Ein gemeinsames Abendessen rundete diesen gelungen Tag ab. Vom Verein Suchhunde Ruhr e.V wurden wir am 27.02.2024 über die vermisste Hündin „Nala“ in Dortmund informiert, welche nach einem Fahrradunfall mit ihrer Schleppleine in den Dorneywald flüchtete. Nach Einholung aller notwendigen Genehmigungen, starteten wir die Wärmebild Drohne am 28.02. und konnten feststellen, dass Nala sich mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Wald befand. Wie wir am nächsten Tag herausfinden durften, hatte Nala den Weg alleine nach Hause gefunden und saß am Folgemorgen es Einsatzes bei ihren Besitzern vor der Tür. Am 10.03.2024 erhielten wir erneut einen Anruf vom Suchhunde Ruhr e.V. Nachdem sich die Hündin „Emmy“ auf dem Parkplatz des, in Wuppertal liegenden, Golf Hotels Vesper erschrocken hatte, flüchtete Sie in ein nah anliegendes Waldgebiet. Die Suchhunde konnten das Gebiet eingrenzen und wir es mit der Wärmebild Drohne aus der Luft absuchen. Nach kurzer Zeit konnten wir Emmy hinter einem Holzhaufen finden. Die Profis vom Suchhunde Ruhr e.V konnten Emmy sichern und ihrer glücklichen Besitzerin überreichen. Vom 30.03. bis zum 01.06. waren Bilder unserer Einsätze der Rehkitzrettung bei einer öffentlichen Fotoausstellung im Reschop Carré für alle ausgestellt. Durch diese Ausstellung war es uns auf eine andere Art und Weise möglich auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Hier noch Mal einen besonderen Dank an das Team des Fotoforum Hattingen. Bisher hatten wir schon viel erreicht aber bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Kitz gesichert. Ab Ende April 2024 war es dann endlich soweit: Die ersten Einsätze im Bereich der eigentlichen Rehkitzrettung und der Bewahrung vor dem Mähtod von Kitzen konnte endlich beginnen! Am 28.04.2024 fand unser erster Rehkitzeinsatz für dieses Jahr statt. Dabei konnten 70 Hektar auf 10 Wiesen durch den Einsatz der Wärmebild Drohne und den Läufern kontrolliert werden. Ein Tod von Wildtieren konnte dadurch bei der Maht verhindert werden. Allerdings muss betont werden, dass die Rehkitzsaison in diesem Jahr eine besonders nasse Saison war. Der viele Regen und die damit einhergehende Unsicherheit bei den Landwirten, sorgte bei uns für viele Anfragen und kurz darauffolgenden Absagen. Die Terminliste war teilweise das reinste Chaos: Termine wurden abgesagt oder verschoben. Die Hauptsaison verschob sich um fast einen Monat, so dass wir tatsächlich erst Ende Mai bis Mitte Juni täglich im Einsatz waren und viele Leben vor dem sicheren Mähtod retten konnten. Der viele Regen machte es kaum möglich für die Landwirte ihre Wiesen zu mähen. Er sorgte zwar dafür, dass in dieser Saison überregional weniger Kitze, wie die Jahre davor, vermäht wurden, aber nach dem Austausch mit anderen Rehkitzvereinen und Jägern haben es viele Jungwildtiere leider trotzdem nicht geschafft. Das kalte und feuchte Frühsommer-Wetter hat dem Jungwild sehr geschadet und vielen das Leben gekostet. Als Resümee kann daher festgestellt werden, dass 2024 ein schwaches Jahr für unser Jungwild gewesen ist. Am 15.05 hieß es „Gemeinsam mehr erreichen!“. Unter diesem Motto trainierten wir gemeinsam mit dem Hegering Hattingen das Absuchen mit der Drohne und sichern eines Kitzes. Dazu wurde ein Dummy in Form eines mit einem Wärmeakku präpariertem Rehkitzplüschtieres durch eine Person, unbeobachtet durch die anderen Anwesenden, in der vorgesehenen Wiese im hohen Gras versteckt. Daraufhin suchte ein Team aus Läufern mit Funkkontakt durch Walkie-Talkies zum Drohnenpiloten den Dummy und nahmen eine Transportkiste mit auf ihren Weg. Das Feld wurde mit Hilfe der Wärmebild Drohne strategisch von unten nach oben abgeflogen. Sobald die Wärmesignatur erkannt werden konnte, wurden die Läufer zum Standort der Wärmesignatur geschickt. Dazu blieb die Drohne über der erkannten Signatur in der Luft stehen. Nachdem die Läufer dort ankamen, konnte bestätigt werden, dass es sich um den Dummy handelte. Eine gelungene, realitätsnahe Übung! Die Übung wurde mit einer neuen Teamzusammenstellung wiederholt und ebenfalls erfolgreich abgeschlossen. Am 16.05. erschien ein Bericht über die Rehkitzrettung Hattingen in der hattinger Bürgerzeitung „Stimme“. Dieser Bericht präsentierte unsere Arbeit bei den Hattingern und informierte über das Verhalten der Wildtiere während der Brut- und Setzzeit. An dieser Stelle möchten wir uns besonders bei Peter Klusmann bedanken, der dies ermöglichte. In der Saison 2024 sind wir insgesamt für 20 Landwirte in 25 Einsätzen geflogen. Dabei haben wir insgesamt 75 Wiesen kontrolliert und konnten viele Wildtiere, wie Bodenbrüter, Junghasen und Rehkitze vorm Mähwerk sichern. Wir bedanken uns bei allen verantwortungsbewussten Landwirten und Jägern die uns gerufen haben und für die harmonische Zusammenarbeit. Während der Saison bekamen wir auch viele Anrufe von Gartenbesitzern und Spaziergängern, die augenscheinlich verwaiste Rehkitze in ihrem Garten oder im Wald gesichtet haben wollten. Als Team der Rehkitzrettung Hattingen e.V konnten wir eine super Aufklärungsarbeit leisten, beraten und bei Bedarf handeln. So sicherten wir in Absprache mit den Jägern drei verwaiste Kitze und brachten diese zu einer mit uns zusammenarbeitenden Auffangstation. Es ist uns an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass ein Rehkitz, welches alleine ist, in den seltensten Fällen wirklich Hilfe benötigt. Am 27.06. berichtet die Ruhrkanalnews über unsere Arbeit. Herr Höffken begleitet uns an einem Einsatztag und berichtet in den Ruhrkanalnews über diesen Einsatz. Auch dafür sagen wir Danke. Nach der Saison war aber noch nicht Schluss… Am 08.09.2024 wurden wir von einer Anwohnerin aus Gelsenkirchen informiert, das zwei Kaninchen (deutsche Riesen Mixe) in den Vorgärten der direkten Nachbarschaft gesichtet wurden. Es bestand die Gefahr für die beiden Tiere durch Hunde, Füchse oder eine nahelegende Straße ums Leben zu kommen. Zwei unserer Mitglieder sicherten beide Tiere einzeln, jeweils am 08.09. sowie am 09.09. Sie brachten „Bonnie“ und „Clyde“, wie sie nach den Einsätzen in Absprache mit der Melderin getauft wurden, in eine Auffangstation, wo beide untersucht wurden und nun glücklich mit anderen Kaninchen leben. Der ursprüngliche Besitzer konnte ebenfalls ausfindig gemacht werden. Er gab an kein Interesse mehr an den Tieren zu haben, wünschte ihnen jedoch eine bessere Zukunft und überlies sie unseren Helfern. Neben unseren Einsätze sind wir auch in den sozialen Medien tätig, informieren hier über Wildtiere und ihr Verhalten zu den verschiedenen Jahreszeiten und hoffen so ebenfalls Wildtierleben zu retten. Allumfassend kann gesagt werden, dass das erste Vereinsjahr ein turbulentes jedoch trotz des schlechten Wetters ein erfolgreiches für die Rehkitzrettung Hattingen war. Es bleibt die Hoffnung, dass das kommende Jahr 2025 entweder genauso gut oder wenn nicht ein noch erfolgreicheres wird.
und vielen „so ist es falsch Bildern“ die in den sozialenmeden hochgeladen wurden.
Darf gerne geteilt werden.
Hier nocheinmal…
Wie sicher ich ein Kitz……
Wir wollen gerne sensibilisieren wie ein Rehkitz/Hase ordentlich gesichert werden sollte.
Wie sicher ich ein Kitz/Hase?
Das Kitz/Hase ist keine Trophäe, welches in die Luft gehalten werden muss oder mit dem posiert werden sollte.
Es ist weder ein Haustier, noch ein Kuscheltier, auch wenn es noch so süß und drollig ist, es ist und bleibt ein Wildtier.
Wie geht es richtig?
Die wiesenläufer verzichten auf Deo und parfüm,um keinen Duft an das wild weiterzugeben,Gummistiefel und eine wasserabweisende Hose sind von Vorteil, zu empfehlen ist eine sogenannte Anglerhose, diese bietet den optimalen Schutz vor Zecken und dem feuchten Morgentau
Eine Kiste mit viel Gras wird vorab vorbereitet.
Auf dem Weg zu dem gefunden Kitz ziehen sich unsere Helfer Einweghandschuhe an. Die Hände werden dann mit den Handschuhen im Gras gerieben und abgewischt. Dies deshalb, da die Grassäure unseren menschlichen Eigengeruch verdeckt. Zusätzlich wird auf dem Weg bereits nochmals viel Gras abgerissen und im beiden Händen gehalten. Mit dem Gras in den Händen wird das Kitz schnell gepackt und wie ein Hotdog im Brötchen mit dem Gras eingesammelt. Ein zweiter Helfer steht unmittelbar mit der präparierten Kitzbox bereit. Das Kitz wird vom Körper so weit es geht ferngehalten. Es wird nicht über das Grasspitzenhöhe hinaus hoch gehoben, um Stress für das Tier zu vermeiden und wird direkt in die Kitzbox abgesetzt. Die Kitzbox wird zum Waldrand gebracht, verschloßen und mit Gras, Ästen und Laub getarnt. Die Box wird maximal 200m vom Fundort abgestellt.
Es kann sein, dass Spaziergänger auf die Box aufmerksam werden und in falscher Tierliebe das Kitz wieder heraus lassen. Das Kitz rennt dann wieder in die Wiese zurück und wird vermäht. Daher ist es wichtig, ein Schild an der Box zu befestigen und die Box so gut es geht zu tarnen. Besser wäre es noch jemanden abzustellen der auf die Box aufpasst.
Nach der Maht (maximal 3 Stunden darf das Kitz in der Box bleiben, kürzer ist immer besser) wird das Kitz wieder freigelassen. Die Ricke holt es dann wieder ab. Dies wird später auch vom Jagdpächter kontrolliert oder dieser deligiert die Kontrolle an die Kitzretter oder an den Landwirt. Ein nicht wieder von der Ricke angenommenes Kitz wird vom Jagdpächte in eine Auffangstation gebracht.
Kitze die nicht ordentlich gesichert wurden und Geruchspartikel an sich haben, können von Raubtieren gewittert werden. Sie sind damit eine leichte Beute.
Durch das Wetter sind unsere Termine durcheinander geraten. Es gab viele absagen, aber auch sehr viele Anfragen. Das Wetter ist unbeständig und die Heu Ernte ein reines Lotto Spiel, die Zeit drängt, am Donnerstag soll es schon wieder regnen. Daher hier nochmal einmal danke an alle Landwirte die uns rufen und auf ihren Termin warten, wir zerreißen uns gerade um so viel wie möglich zu fliegen.
Heute Morgen sichteten wir 2 Rehkitze die schon sehr groß waren, die typischen Kitz Punkte verschwanden schon. Wir konnten die beiden aus der Wiese treiben und begleiteten den Traktor beim mähen.
In der selben Wiese gab es eine Ente die
Mitten auf der Wiese brütete. Der Landwirt mähte großflächig herum und wird dann mähen wenn ausgebrütet wurde.
Wir hatten heute viele neugierige Anwohner die unsere Arbeit beobachteten und viele Fragen hatten, hier nochmal danke für die großzügige Spende die wir von einem Anwohner am Stuten erhalten haben.
Auf dem Heimweg kamen wir an einer Unfallstelle vorbei, ein Reh wurde angefahren und flüchtete. Wir halfen hier der Polizei noch kurz bei der Nachsuche, konnten aber kein verletztes Reh ausfindig machen.
Aktuell hatten wir „nur“ 11 Einsätze diese Saison verläuft durch das nasse Wetter hier in Hattingen und in der Umgebung sehr ruhig und schleppend .
Der Großteil der Kitze sind bereits so groß das sie sich nicht mehr drücken sondern flüchten, trotzdem sind immer noch frisch geborene Kitzen in der Wiese. Für uns als Verein ist es ein wenig frustrierend, so haben wir uns ein Jahr lang auf diese Saison vorbereitet und können kaum in den Einsatz, die Natur ist halt unberechenbar das darf niemals vergessen werden.
Für die Jungen Wildtiere ist das Regen Wetter wie ein Geschenkte große Chance. Dadurch das aktuell kaum Wiesen gemäht werden haben die Kinder der Tierwelt viel mehr Lebensraum und Zeit groß zu werden um eigenständig die Wiesen zu verlassen.
Nichts desto trotz konnten wir bis heute einigen Rehkitzen das Leben retten und alleine das Motiviert. Denn wir wollen Leben retten
Meine Mama hat mich heute Morgen in einer Wiese abgesetzt, hier ducke ich mich und bleibe regungslos liegen, damit mich mein Fressfeinde nicht finden. Diese Wiese wird jedoch Heute gemäht, ich würde nicht vor dem Mähwerk flüchten, sondern mich ducken und liegenbleiben, das würde mich schwer verletzen oder töten.
Gottseidank bin ich gefunden worden und warte jetzt darauf, dass die Wiese gemäht wird, danach werde ich wieder befreit und meine Mama holt mich wieder ab.
Bitte lass mich nicht frei, ich würde um Schutz zu suchen wieder in die zu mähende Wiese flüchten. Fass mich bitte nicht an, wenn du mich anfasst rieche ich , der Fuchs kann mich aufspüren oder meine Mama nimmt mich nicht mehr an, wenn ich nach dir rieche.
Gestern Abend traf sich einer unserer Piloten mit dem neu gegründet Team des Hegerings Hattingen. Es wurde gemeinsam Trainiert und Erfahrungen ausgetauscht, Es freut uns sehr das wir hier im Kreis Hattingen gemeinsam mit insgesamt 3 Drohnenteams das kommende Mamut Projekt bewältigen werden.
Heute wollen wir euch Andrea Siegmund aus Ascheberg vorstellen. Andrea Siegmund ist Expertin zur Rettung und Aufzucht von Wildtieren und beherbergt zur Zeit Feldhasen und Eichhörnchen. Andrea ist in keinem Verein tätig, sie finanziert sich dies alles selber oder aus Spenden. Wir als Verein sind auf sie aufmerksam geworden und arbeiten mit ihr zusammen.
Wir als Rehkitzrettung, bekamen gestern einen Anruf von einem Hausbesitzer. In seinem Privatgarten hat eine Ricke ihr Kitz gesetzt, kam auch mehrmals täglich vorbei aber seit 3 Tagen, habe man die Ricke nicht mehr gesehen und das Kitz rief schon nach seiner Mutter. Wir dachten sofort an Andrea Siegmund und leiteten die Nummer weiter, diese fuhr sofort zu dem netten Hausbesitzer. Die Bewohner wohnen in einer gut befahrenen Straße mit einem Größengarten und einem anliegendem Wald. Das Problem aber ist, das die Ricke immer über die Straße muss um zu ihrem Kitz zu gelangen. Da das Kitz nun schon nach der Mama rief, gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder war es der Ricke nun bei dem schönen Wetter zu unruhig im Garten oder sie wurde leider an der Straße angefahren. Die Bewohner inklusive Kinder und Andrea Siegmund, suchten nun nach dem Kitz. sie fanden es dann zusammengerollt im Gras liegend und anhand des Aussehens und der Punkte wurde geschätzt das die Geiß ( weibliches Kitz) etwa 5 Tage alt ist. Die kleine Geiß war komplett Dehydriert, sie wurde aufgenommen und bekam direkt eine Infusion damit sie mit den wichtigsten Nährstoffen sofort versorgt wurde. Noch nimmt sie trotz vorhandenen Saugreflex keine Milch an. Sie muss nun erst einmal zur Ruhe kommen, wir hoffen das Beste und müssen die nächsten Tage abwarten.
Ab diesem Jahr sind wir mit 2 Piloten unterwegs, damit wir parallel arbeiten können benötigen wir noch neue Kisten und Funkgeräte Wer uns unterstützen möchte kann dies über betterplace machen.
Auch eine direkte Spende an uns mit spendenbescheinigung ist ab sofort möglich
Wie bedanken uns jetzt schon für eure Unterstützung
Allein in Deutschland sterben jedes Jahr über 100.000 Rehkitze und viele andere junge Wildtiere, wenn im Frühjahr die Wiesen gemäht werden. Wir wollen das nachhaltig ändern.
Die Landwirte mähen die Wiesen wiederholt zwischen Mai und Oktober, um Futter für ihre Stalltiere zu gewinnen. Das gemähte Gras wird entweder frisch verfüttert, siliert, oder auch zu Heu getrocknet. Silage und Heu sind haltbar und können daher ganzjährig gefüttert werden. Zur Mahd werden in der Regel am Traktor montierte Kreiselmäher verwendet. Bis zu drei Mähwerke können an Heck oder/und Front des Traktors angebaut werden, wodurch Arbeitsbreiten zwischen 2 m und 15 m erreicht werden. Je nach Gras höhe, die zwischen ca. 20 cm und 1 Meter liegen kann, wird mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h gemäht. Abhängig vom witterungsbedingten Wachstum wird das Gras zwischen Mitte Mai und Anfang Juni reif für den ersten Schnitt und ist dann meist 60 cm bis 1 m hoch.
Rehe haben ursprünglich Waldränder und Lichtungen bewohnt, sind aber inzwischen auch an fast deckungslose Agrarsteppen angepasst. Ihren Nachwuchs, die Kitze, bringen sie im Mai und Juni zur Welt und zwar zeitlich angepasst an das witterungsbedingte Wachstum des Grases. Hohes Gras bietet einerseits Nahrung im Überfluss für das Muttertier, die Geiß, andererseits das notwendige Versteck für die Kitze. Diese begleiten nämlich in den ersten ca. 10 bis 14 Lebenstagen nicht die Geiß, sondern liegen allein in hohem Gras am Wiesenboden. Die Geiß bleibt in der Nähe, sucht das Kitz etwa alle 4 Stunden an dessen Lager zum Säugen auf und geht dann wieder. Vor ihren natürlichen Feinden, Fuchs, Wolf und Steinadler sind die Kitze im hohen Gras verborgen und geschützt. Unterstützend wirkt dabei das tarnend gefleckte Fell, der in den ersten Lebenstagen fehlende Körpergeruch, und der fehlende Fluchtinstinkt. Da Flucht in hohem Gras für die kleinen Tiere aussichtslos wäre, „drücken“ sie sich bei Störungen , d. h. sie verharren bewegungslos, ihre natürlichen Feinde nehmen sie nicht wahr. Die Schutzstrategie versagt, wenn die Wiese mit Kreiselmähern gemäht wird. Für den Traktorfahrer ist es nahezu unmöglich, bei der Arbeit ein Kitzlager zu erkennen. Selbst für einen Menschen, der zu Fuß die Wiese absucht, ist es sehr schwer und außerdem zeitraubend, ein Kitz in hohem Gras Wiese zu entdecken.
Heute widmen wir uns einem Thema welches immer wieder aufkommt und zur Diskussionen führt.
Schauen wir dafür einmal in das Strafgesetzbuch:
Strafgesetzbuch (StGB) § 292 Jagdwilderei (1) Wer unter Verletzung fremden Jagdrechts oder Jagdausübungsrechts:
1. dem Wild nachstellt, es fängt, erlegt oder sich oder einem Dritten zueignet oder 2. eine Sache, die dem Jagdrecht unterliegt, sich oder einem Dritten zueignet, beschädigt oder zerstört,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. ———-‐——————– Hier steht geschrieben, dass niemand Wildtiere bewusst nachstellen (also bewusst aufspüren und nachlaufen) oder aneignen (einfangen) darf.
Somit wäre nach dem StGB die Rehkitzrettung ohne einem Jäger eine Straftat, die für die Kitzretter besonders teuer oder sogar eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann. Denn genau das tun wir als Rehkitzrettung, wir spüren Wild auf und fangen es ein (auch wenn die Sicherung nur temporär ist).
Aber was tut man, wenn der Jagdpächter nicht zu erreichen ist, seine Mithilfe verweigert, oder es ihm schlichtweg egal ist (alles Fälle die leider immer wieder vorkommen)?
Ist eine Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jäger oder Jagdpächter aus welchen Gründen nicht möglich, darf dann, ohne Kontrolle durch eine Drohne, gemäht werden und ist dann hinzunehmen das Jungwildtiere durch das Mähwerk getötet werden?
NEIN!!!!!
Lasst uns dazu einen Blick in das TierSchg (Tierschutzgesetz) werfen. Hier steht :
§ 1
Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.
Der Landwirt ist also verpflichtet etwas zu unternehmen damit er keine Wildtiere verletzt oder sogar tötet bei der Wiesenmahd sogar im doppelten Sinn: ein Wildkadavar im Heu setzt Toxine frei, die später die eigenen Hoftiere erkranken und im schlimmsten Fall sterben lässt.
Also: Was tun?
„Im Zweifel dann pro Tierschutz“, schreibt Rechtsanwalt Dr. Heiko Granzin in der DJZ 4/2023. „Der Normsinn des § 1 BJagdG (Inhalt des Jagdrechts) ist grob gesagt dargestellt, dem Jagdpächter die Entscheidungsgewalt über das ‚Wie‘ der Hege des Wildes alleine zu überlassen. Der sinnlos qualvollen Tötung eines Wildtieres darf der Jäger aber dennoch nicht gleichgültig zusehen. Der Jäger steht in jedem Falle zugleich in der Hegepflicht nach § 1 Abs. 1 S. 2 BJagdG. Wenn der Landwirt vor der Mahd Kitze sucht, handelt er insoweit (ebenso) im Interesse des Jagdpächters. Auch wenn der Jagdpächter nicht selbst suchen kann, muss er dem Landwirt die Suche zumindest erlauben. Alles andere würde rein praktisch zu unzumutbaren Ergebnissen führen.“
Unser Fazit: Wir sind der Meinung, ein Jäger hat die Verantwortung seinen hegerischen Anteil bei der Wildtierrettung beizutragen. Er sollte immer rechtzeitig informiert werden und wenn möglich vor Ort sein. Auch ohne Jäger ist eine Suche möglich!
Rehkitzrettung ist Teamwork!
Es klappt nur ordentlich, wenn alle Parteien zusammen arbeiten.